Seit Juni 2019 gehen Hongkonger regelmäßig auf die Straße, um gegen die Machtübernahme Chinas in ihrer Stadt zu protestieren. Auslöser war das "Auslieferungsgesetz", das es erlaubt, verdächtigte Kriminelle nach China auszuliefern. Die Proteste begannen friedlich doch mit der Zeit wurden Polizei und Aktivisten immer gewalttätiger.
9. Juni 2019
Die Ankündigung des Auslieferungsgesetzes brachte laut den Organisatoren des Protests rund eine Millionen Menschen auf die Straße. Sie warfen der Regierung vor, Hongkongs teilweise Autonomität zu untergraben. Es war die größte Demonstration seitdem Großbritannien Hongkong 1997 wieder an China übergeben hatte.
12. Juni 2019
Nachdem die ersten Proteste friedlich verliefen, eskalierte am 12. Juni erstmals die Gewalt. Eine kleine Gruppe junger Demonstranten warf Backsteine und Wasserflaschen nach Polizisten. Daraufhin setzte die Hongkonger Polizei das erste Mal seit Jahrzehnten Tränengas und Gummigeschosse ein.
16. Juni 2019
Laut Angaben der Organisatoren sind an diesem Tag rund zwei Millionen Menschen auf die Straßen gegangen, um gegen das Auslieferungsgesetz zu demonstrieren. Dass die Regierung trotz der riesigen Anteilnahme nicht von ihrem Kurs abwich, bedeutete für viele Hongkonger einen Wendepunkt.
1st July 2019
Nach einer einstündigen Belagerung haben Hunderte Demonstranten das Hongkonger Parlament gestürmt. Am Jahrestag der Übergabe Hongkongs an China (1997) protestierten sie gegen das "Nationale Sicherheitsgesetz".
21. Juli 2019
Nachdem tagsüber Zehntausende friedlich gegen das Auslieferungsgesetz demonstriert hatten, griffen am Abend maskierte Männer die Demonstranten mit Schlagstöcken brutal an. 45 Menschen mussten ins Krankenhaus. Nach diesem Gewaltausbruch änderte sich der Blick vieler Hongkonger auf die Polizei, die den Angriffsort erst sehr spät erreichte.
23. August 2019
Zehntausende Hongkonger bildeten eine Menschenkette entlang beider Seiten des Hafens, um sich mit der Demokratie-Bewegung zu solidarisieren. Viele leuchteten dabei mit ihren Handytaschenlampen ein Licht. Die Aktion wurde durch den „Baltischen Weg“ inspiriert. 1989 bildeten die Bewohner der baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen eine Kette über ihre Länder hinweg, um gegen die Sowjet-Besatzung zu protestieren.
31. August 2019
Die Polizei hat die Metro an der Prince-Edward-Station gestürmt und prügelte grundlos auf Menschen ein, die in schwarz gekleidet waren, der Farbe der Demonstranten. Die Bilder von blutüberströmten Gesichtern gingen um die ganze Welt.
17.-29. November 2019
Bei der fast zweiwöchigen Belagerung der polytechnischen Universität zeigten sich kriegsähnliche Zustände. Die pro-demokratischen Studenten verschanzten sich auf dem Campus und kämpften mit Katapulten und Molotov-Coktails gegen die Polizei.